15-08-2001
Viel zu tun - wenig geschafft!
 

Hallo!

Ja, heute war einer dieser Tage, an denen man jede Bemühung, die man unternommen hat, um etwas zu erreichen hinterher für nicht gut befindet - besser gesagt überflüssig. Zumindest weiß ich jetzt, dass nicht nur das deutsche System manchmal vor lauter Bürokratentum zu nix kommt. Ich bin heute morgen extra früh zum Lincoln-Tower gegangen, welcher nicht gerade auf meinem Weg zum Department liegt - sondern vielmehr am Ende des Campus - um dort meinen komischen Befreiungs-Brief für die Krankenversicherung (die ich in Deutschland nämlich schon über Fulbright abgeschlossen habe) einzureichen. Nur leider durfte ich das nicht, ohne nicht vorher für meine Kurse registriert zu sein. Diese Registrierung für seine Kurse nimmt man online mit einem System namens Brutus vor. Ich wurde zunächst aber zum Glück nicht ganz weggeschickt, um Brutus suchen zu gehen, sondern erstmal nur vom 1. in den 3. Stock, denn da sei angeblich extra ein Raum mit Computern, die man zur Registrierung nutzen könne. Nun ja - nachdem ich dann endlich ausfindig gemacht hatte, wo diese Computer standen und mich glücklich einloggen wollte, kam die Abfrage meiner PAC-Nummer (ich glaube Personal Access Code oder so?). Hmm. Nicht etwa, dass ich die auswendig konnte oder so, war ja klar. Nun ja, zumindest hatte ich sie mir, als ich sie irgendwann zu Beginn meiner Nachforschungen in Sachen Formalitäten hier bekommen hatte irgendwo notiert - auch, wenn ich zunächst nicht wußte, wofür sie gut sein würde. Schön und gut - so wollte ich also weitermachen, nur leider wollte der Computer das nicht. Er sagte, er finde den Server nicht. So.

Also bin ich wieder zurück zum Department gewatschelt, habe mich dort erstmal mit Olesya und Steve getroffen, die beide mit mir zu einer Einführungsveranstaltung gegangen sind, die für neue Grad Students gemacht wurde. Das war dann auch ganz nett, wenn auch etwas ermüdent, weil wir drei eigentlich alles schon erledigt hatten, was die Leutchen da so ansprachen. Aber naja - nett war's trotzdem. Und erstaunlicherweise (für mich zumindest) gibt es hier massenhaft Asiaten und Inder an der Uni, aber kaum Schwarze. Nun - nach der Einführungsveranstaltung haben wir uns dann noch unsere Office-Schlüssel abgeholt, die uns Zugang zu einem kleinen Büro, in dem meist 4-5 Studenten hausen, gewähren und die Tür zu einer kleinen Bibliothek öffnen. Bis auf das die Büro's wiedermal keine Fenster haben, ist das eine sehr nette Sache.

Als ich dann diverse weitere Male versucht habe, mich über verschiedene Rechner (sogar in mehreren Gebäuden, in die ich extra gelatscht war) einzuloggen in das online-Registrierungssystem - leider erfolglos - bin ich dann irgendwann etwas genervt heimgegangen (das Wetter ist auch nicht mehr, was es gestern noch war - es ist nämlich wieder heißer geworden, bäh!), und habe mich zu Reno auf den Couch gesetzt und ferngesehen. Nicht, dass es im amerikanischen Fernsehen irgendetwas Sehenswertes gäbe - nein, es war der reine Frust.

Schließlich haben Magnus und ich abends dann wenigstens noch richtig lecker und viel zu Abend gegessen - wir haben uns wiedermal einen dieser unglaublich großen und leckeren Riesenlappen Fleisch auf den Grill im Garten geschmissen und mit Gurkensalat, Folienkartoffeln und diversen Saucen lange auf der Veranda gesessen und getafelt. Hmmm.

So hatte der Tag wenigstens noch einen netten Abschluss.

Vielleicht wird die Berichterstattung morgen wieder fröhlicher - bis dahin alles Liebe -

 

von der aneka :)