07-09-2001
Herr, gib' mir eine Idee!
 

 

hmm. Bei morgens um 8 waren wir also stehen geblieben. Ja, das mit der Leserei und dem "freakin' out" bzw. der Ideensuche ging dann also bis zum meeting mit Bob um 13 Uhr. Zum Glück hatte ich ein paar echt gute Ideen, die Bob auch gefallen haben. Leider auch mit ein paar echt doofen Denkfehlern, über die ich bis zum nächsten meeting wohl nochmal gründlich nachdenken muss.
Puh, und als das meeting dann zu Ende ging, war ich echt müde, hatte Hunger, und wollte heim. Aber nein, ich musste noch zum Health-Screaning. In der perfekten Verfassung für sowas, nämlich völlig übermüdet und ohne etwas gegessen zu haben sind Olesya und ich (wir hatten zufällig die gleichen Daten) dann also eine Viertelstunde vor Schluß (man konnte dort eigentlich schon den ganzen Tag hingehen, uh uh...) zum "Student Health Center" gegangen, und haben dort den Wisch ausgefüllt, der der "nurse" sagt, um wen es sich bei uns handelt, und sind dann nach 3 Weiterreichungen von Person zu Person, die alle etwas wissen wollten ins Untersuchungszimmer gekommen. Die Untersuchung bestand dann aus einer weiteren kleinen (aber mehr inhaltlichen als formalen) Fragestunde der nurse. "Do you feel ok today?" - "Yes, sure" - ich weiß nicht, welcher Teil von mir in diesem Moment geantwortet hat, aber vermutlich war es der rationale Part in mir, der sich von Frau Wehrwolf von SWR3 hat beibringen lassen: "Des g'hört so!". Und das war auch gut so (ok, das war jetzt wieder jemand anders, schon gut - und ich bin nicht schwul!). So kam ich nämlich ohne weitere Untersuchungen aus der ganzen Sache raus. Natürlich hat sie mich nur so ohne Weiteres entlassen, weil "Germany a low risk country" ist und ich ohnehin schon einen kompletten Arztcheck mit Tuberkulosetest und allem Drumherum in Deutschland hintermich gebracht hatte. Somit war das also auch erledigt.
Aber schon irgendwie krass, dass die Uni hier alle Leute auf Gesundheit und so checkt, oder?

Naja, ich hatte mich dann noch mit Melanie verabredet, die mich im Lab abholen kommen wollte, so dass wir dann gemeinsam noch ein paar Flecken auf dem Campus ablaufen konnten. Allerdings haben wir uns dann doch noch getrennt und ein paar Erledigungen gemacht (ich habe endlich die Filme von Chicago weggebracht, bald gibt's also Bilder!), und haben uns dann bei mir zu Hause verabredet. Zum Abendessen haben uns nämlich die Gasteltern von Melanie eingeladen - total lieb. Lustigerweise wußten die beiden (Betsie und Kevin) von mir, da Thomas (ein letztjähriger Fulbrighter von hier) vor einem Jahr auch bei ihnen untergebracht war und wohl von mir und unserem mail-Kontakt erzählt hat. Sie dachten auch eigentlich, dass ich zu ihnen kommen würde (was ich ja auch unbedingt wollte), aber da es dann mit meiner Abreise und der Vorverlegung alles so hopplahopp ging, und die Betsie und Kevin auch im August gar nicht da gewesen wären, war es dann wohl doch besser so, wie es gelaufen ist. Zumindest haben sie mehr oder weniger angeboten, zu uns beiden (Melanie und mir) über das Jahr hinweg Kontakt zu halten, ab und zu etwas mit uns zu unternehmen (Ausflüge in die Gegend rund um Columbus und so weiter), und uns jederzeit zu helfen, z.B. wenn wir mal mit ihnen und ihrem riesigen Pick-up richtig groß einkaufen gehen wollten oder so. Sehr lieb, echt.

So sind wir dann so um halb 7 zu Ihnen gefahren (mit dem Bus), haben Melanie's Koffer gepackt, und sind alle gemeinsam mit dem Auto zu uns gefahren, um die Koffer dort auszuladen. Ja, genau - Melanie zieht bei uns ein. Yippieh!
Nach einer kurzen Inspektion des Zimmers durch Kevin und zahlreichen Renovierungstipps, ging es dann weiter in Richtung Lennox-Town-Center, und dort ins "Americana". Und das war dann ein echtes Erlebnis. Ich glaube, so ein amerikanisches Lokal habe ich selten erlebt. Ein riesiges Restaurant - um nicht zu sagen "Etablissement" - mit 4 riesigen Video-screens, alle voll mit typisch amerikanischen Sportarten bzw. Berichten darüber (also Football, Baseball, Basketball, usw...), und ein Lautstärkepegel, den ich in einem Restaurant so wohl noch nie erlebt habe. Der Service und das Essen waren dann super, auch wenn die Portionen immer für das dreifache an Mensch konzipiert waren, das wir so darstellen, und wir hatten eine Menge Spaß.
Betsie hat viele sehr interessante (und vor allem sehr insider-mäßige) Dinge erzählt, die uns viele Anregungen für unsere Freizeitgestaltung gegeben haben. Schließlich haben sie uns dann noch eine Rundfahrt durch die Stadt bzw. nach Downtown Columbus bereitet, und uns zu jedem Haus oder Fleckchen, an dem wir so vorbei kamen, etwas gesagt. Superlieb, echt.

Als wir dann zu Hause ankamen waren wir aber beide totmüde (Melanie leidet ja auch noch ein bisschen unter der Zeitverschiebung), so dass wir schnellstens in unsere Bettchen gefallen sind. Da Tony derzeit noch in Melanie's Zimmer schläft, habe ich Melanie mein Bett zur Verfügung gestellt und selbst im Wintergarten geschlafen. War aber echt ok - sehr gemütlich. Und ich habe eh geschlafen, wie ein Stein. Kein Wunder, nach so einem Tag!

Also - morgen kommt dann der Football-Bericht, denn es wird das erste Spiel der Saison stattfinden. Ihr dürft also gespannt sein!

Bis denne,

liebe Grüße von der aneka :)